Sehr geehrte Damen und Herren,
zum Ende meiner Legislatur habe ich nachfolgendes Anschreiben an den nordsächsischen Landrat Kai Emanuel gesendet, und mich für die Zusammenarbeit bedankt.
Was ist Demokratie in unseren Zeiten?!
Wer ist Demokrat, wer oder was entscheidet?!
Sehr geehrter Herr Landrat Emanuel,
es ist nun schon eine Weile her, da durfte ich Ihnen, in meinem Schreiben vom 17.06.2022,
zu Ihrer Wiederwahl gratulieren, meine Hoffnung auf konstruktive Zusammenarbeit in der
kommunalen Ebene Ausdruck verleihen und Sie auch ein wenig auf die seinerzeit doch
deutlich sichtbaren Zeichen: „Stille vor dem Sturm“, „Donnergrollen am Horizont“,
„Wutbürger werden Mutbürger…“ hinweisen.
An dieser Stelle möchte ich Ihnen nun gerne sagen -und ich hoffe, Sie sehen dies ähnlich-
daß wir, die Mandatsträger der AfD, auf eine insgesamt konstruktive sowie sachorientierte
Zusammenarbeit mit Ihnen und Ihrer Behörde des Landkreises Nordsachsens zurückblicken
können.
Dafür möchte ich Ihnen, auch im Namen meiner Mitstreiter, danken.
Sie fragten mich einmal -auf meinen o.g. Brief abstellend- pointiert:
„… na, wo ist denn nun der Sturm?“!
Hier sei mir ein Blick auf die Ergebnisse der Kommunalwahlen am 09.06.2024 erlaubt:
Einem jeden, der die mediale Berichterstattung noch nicht gänzlich aus seinem Leben
verbannt hatte, konnte nicht entgehen, wie hoch angesetzt die Notwendigkeit einer
Bannung und Ächtung unserer Partei, der „Alternative für Deutschland“, vor diesen Wahlen,
den Mächtigen in Regierungskreisen und Wortgewaltigen in den Altparteien, im Einhergang
mit den öffentlich-rechtlichen Medien, als höchste Gefahr für die Zukunft in diesem Lande
erschien.
Sogar ein Geheimgutachten des weisungsgebundenen Inlandsgeheimdienstes, stufte unsere
Partei, unter Nichtpreisgabe der „begründenden Erkenntnisse“, als „gesichert rechtsextrem“
ein! Und die Claqueure fordern munter „juristische Konsequenzen“!!!
Trotzdem, gelang es dem politischen und auch medialen Mainstream nicht, den Bürger zu
einer ernsthaften Verständnisbereitschaft für all jene politischen, wirtschaftlichen und
kulturellen Zumutungen zu verführen – im Gegenteil!
Der Bürger fällt längst nicht mehr auf diese platte Propaganda herein!
Unsere Nordsachsen sind politisch interessiert, motiviert und sie sind selbstverständlich, wie
es das Lehnwort „Interesse“ ausdrückt: Mittendrin
Es ist ihr Leben!
Es ist ihre nordsächsische Heimat!
Jedenfalls hat das Volk in Nordsachsen am 09.06.2024 gewählt, unbeirrt von dem
permanenten Klamauk um die vorgeblich gefährdete „freiheitlich demokratische
Grundordnung“!
Hat nicht Demokratie etwas mit dem Willen des Volkes zu tun?
Ist dieser, in der Wahl zum Ausdruck gebrachte Volkswille, somit nicht ein beredtes Zeugnis
für das Versagen der Demokraten der etablierten Parteien und ihrer Gefolgschaft in
unserem Land?
Sehr geehrter Herr Landrat, das war erst der Beginn des „Sturmes nach der Stille!“.
Sehr geehrter Herr Landrat, ich möchte Ihnen gerne ans Herz legen, jedem zukünftigen
weiteren Experiment einer Mehrheitsbildung unter Hinzuziehung von Kleinstparteien und
dabei weiterer permanenter Denunziation unserer Partei in politischen, wirtschaftlichen und
kulturellen Bereichen, wirksam entgegenzutreten.
Sollte, nach den Wahlen, ob Kreistag oder Landtag -wieder gegen dem Willen des Volkes-
im Ergebnis eine Koalition nur mit den althergebrachten Parteien konstruiert werden, wäre
das für die Akzeptanz unserer politischen Ordnung durch den Bürger verheerend!
Die Wähler entdecken auch diesen Betrug, was sonst!
Sollten sich die wählenden Mutbürger in naher Zukunft als getäuschte Wahlbürger
wiedererkennen, wäre das für die demokratischen Verhältnisse in unserem Lande eine
Katastrophe.
Sehr geehrter Herr Emanuel, Sie hatten zurückliegend freundlicherweise an einem
Arbeitstreffen im SBZ Delitzsch teilgenommen, welches ich im Rahmen meiner
parlamentarischen Arbeit durchführen konnte. In meiner Eigenschaft als
behindertenpolitische Sprecherin befaßte ich mich mit den aktuellen Herausforderungen der
Werkstätten für behinderte Menschen.
Während der Arbeit an dieser Problematik gelangten mir einige ausnehmend verschlagene
und undemokratische Umgangsformen von institutionellen Strukturen der sozialen Arbeit,
insbesondere auch im Bereich der Behindertenfürsorge zur Kenntnis.
Einige dieser Strukturen führen nichts weniger im Schilde als den kompletten Ausschluß der
Abgeordneten und Verantwortungsträger der „Alternative für Deutschland“ aus allen
Bereichen der sozialen Arbeit.
Diese empörend undemokratischen Vorgänge habe ich der Staatsministerin für Soziales und
Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Frau Köpping, in einem Schreiben vom 04.07.2024
(s. Anl. 1) mitgeteilt und vorab auch dem Landesbeauftragten für Inklusion der Menschen
mit Behinderung nahegebracht (s. Anl. 4).
Ein illustriertes Zeugnis der demokratiefeindlichen Geisteshaltung finden Sie in den
„Empfehlungen zum Umgang mit der AfD“ der „Lebenshilfe e.V.“ (s. Anl. 2) und dem Aufruf
„Es geht uns alle an“ von 19 Sozialverbänden. (s. Anl. 3)
Diese Zustände haben mich in meinem demokratischen Verständnis bitter enttäuscht!
Meine Hoffnung ist, daß Sie, sehr geehrter Herr Landrat, in Zukunft genügend innere
Überzeugung, Kraft und breite Unterstützung aufbringen können, um solcherlei
undemokratischen Verhaltensweisen in der kommunalen Arbeit, insbesondere in den
wichtigen sozialen Bereichen in Nordsachsen, entgegenzuwirken.
Denn: Diese undemokratischen Geisteshaltungen, gepaart mit Verschlagenheit, schaffen
unnützes aber gefährliches gesellschaftliches Spannungspotential!
Sehr geehrter Herr Landrat, desweiteren möchte ich Sie, auf das von vielen Bürgern und
auch von mir als sehr kritisch empfundene Wirken unserer Staatskirchen, aufmerksam
machen.
Viele Würdenträger der evangelischen und katholischen Kirche verlegen sich seit geraumer
Zeit darauf, ihre Bedeutung in einer Mitgestaltung tagaktueller politischer Prozesse zu
suchen, anstatt die frohe Botschaft zu verkünden.
Dramatisch sichtbar wird dies im Umgang mit den Verantwortungs- und Mandatsträgern in
meiner Partei.
Natürlich sehen nicht wenige bodenständige Christen und im Ergebnis auch ich als
Katholikin, den Besuch der Ordinariatsrätin, Frau Dr. Pscheida-Überreiter, im
LRA Nordsachsen am 04.06.2024, in einem sehr kritisch zu hinterfragenden Licht.
Die Vorstellungen der Mitarbeiterin von Herrn Bischof Timmerevers, Frau Dr. Pscheida
Überreiter“ sich -wie Ihnen bei ihrem Antrittsbesuch auf Schloß Hartenfels dargelegt wurde-
in das Handeln der „kommunalen Spitzenverbänden“, „Gewerkschaften“, „Behörden und
Verbänden“ einzumischen, vermittelt eher den Eindruck einer lobbymäßigen Vernetzung
als ein Wirken im Sinne des Glaubens.
Wir, die „Alternative für Deutschland“ und Millionen Christen kämpfen aber dafür, daß die
Kirche ihrem Auftrag, der Verkündigung der frohen Botschaft, treu bleibt.
Wir sind entsetzt, daß die einst mutige und wehrhafte Kirche, welche die Christen und
Bürger aus der sozialistischen Diktatur führen wollte, nun in der links-woken
Transformationsgesellschaft mitmarschiert und dabei unweigerlich in Richtung
Selbstabschaffung steuert.
Dieses äußerst fahrlässige Handeln mündet letztendlich in unchristlichen Aufrufen der
Bischöfe in Deutschland zur Mobilmachung gegen unsere Partei.
Dies ist brandgefährlich und führte bereits zu Demonstrationsteilnahmen von Linksradikalen,
mit dem Mordaufruf „AfD`ler töten“.
So etwas kann weder uns als Christen in der AfD, noch allen anderen Mitgliedern unserer
Partei und auch nicht den mündigen Bürger unberührt lassen!
Ich habe mich deshalb nicht nur als Landtagsabgeordnete, sondern auch als Christin an den
Bischof des katholischen Bistums Dresden-Meißen, Herrn Timmerevers, und auch an die
evangelische Kirche per Brief gewandt.
Dort prangerte ich die unwürdige Anbiederung der Kirchenfürsten an den linken Zeitgeist an
und forderte die Bischöfe auf, sich von den Linksradikalen mit Ihrem Mordaufruf „AfD´ler
töten“ zu distanzieren (s. Anl. 5,6,7,8,9 – falls Sie Zeit haben, diese zu lesen!!!).
Diese unkritische Hinwendung der Kirchen, die für mich auch mit dem Namen von
Frau Dr. Pscheida-Überreiter verbunden ist, wächst zu einer handfesten Gefahr für die
Christen heran.
Deshalb bekennt sich die Bundesvereinigung „Christen in der AfD e.V.“ in einem „Offenen
Brief“ an die Deutsche Bischofskonferenz vom 29.02.2024 (s. Anl. 10) sowie einer „Erklärung
der ChrAfD zum Schreiben der Deutschen Bischofskonferenz“ vom 27.02.204 (s. Anl. 11) zu
den wichtigsten Kernpunkten des Christentums.
Unsere Bundesvereinigung bietet den Würdenträgern der Amtskirchen schon seit Jahren
einen gemeinsamen Austausch sämtlicher Argumente an, der jedoch bislang von diesen
verweigert wird.
Wo bleibt hier die von den Priestern beständig gepredigte Nächstenliebe?
Trotz alledem werde ich meiner katholischen Kirche weiter die Treue halten, denn es gibt
immer „ein Licht am Ende des Tunnels …“. Dieses „Licht“ ist die Antwort von Seiner Eminenz,
Herrn Kardinal Müller, Vorsitzender a.D. der Obersten Katholischen Glaubenskongregation in
Rom, der mir auf mein Hilfeersuchen „Deutschlands Kirchen sind in Not – Viele Christen sind
verzweifelt“ vom 12.04.2024 (s. Anl. 12) geantwortet hat.
Am 01.05.2025 schrieb mir Seine Excellenz, Herr Kardinal Müller, in aller Deutlichkeit von
„demokratiefeindlichen Machenschaften“ gegen die „Alternative für Deutschland“.
Zudem bekräftigte er, dass er nicht Partei „für oder gegen eine der legitimen politischen
Gruppierungen“ ergriffen habe. Vielmehr habe er seine Mitbrüder „zur gebotenen
Neutralität und zum Respekt vor den Wählern“ aufgerufen!
Die deutschen Wähler sollten vielmehr selbst frei entscheiden, „welchem Kandidaten und
welcher Partei sie ihr Vertrauen schenken“, unterstrich Seine Eminenz. Und die Bischöfe
sollten sich darauf beschränken, moralische Standards anzumahnen, „die für alle politisch
Handelnden gleichermaßen gelten müssen“! Dies gelte insbesondere für das „Lebensrecht
jedes Menschen von der Zeugung bis zum natürlichen Tod sowie für die Religions- und
Gewissensfreiheit“, die als unantastbar betrachtet werden müsse.
Sehr geehrter Herr Landrat, ich hoffe, ich konnten Ihnen mit meinen beiden, zwar nicht den
Kernkompetenzbereich Ihres Wirkens umfassenden, aber dennoch allgemein wichtigen
gesellschaftlichen Problemstellungen, einige hilfreiche Anstöße aus betroffener Perspektive,
für Ihre kommunale Arbeit vermitteln.
Bitte wirken Sie auch hier, wenn es Ihnen möglich und erforderlich erscheint, in Richtung
Maß und Mitte!
Sehr geehrter Herr Landrat Emanuel, für Ihr zukünftiges Engagement zugunsten des
nordsächsischen Landkreises und seiner Bürger, wünsche ich Ihnen von Herzen alles Gute.
Bleiben Sie ein guter Demokrat und behalten Sie dabei bitte -besonders in diesen Zeiten-
auch unbedingt das Bedürfnis der Menschen nach Frieden im Blick.
Ohne den Frieden und sein Mühen danach, das wissen die Bürger, ist alles von unsicherem
Bestand.
Mit diesen Worten möchte ich mich aus meiner aktiven politischen Arbeit von Ihnen und
Ihren Mitarbeitern verabschieden.
Mit besten Grüßen
Gudrun Petzold
Mitglied im Sächsischen Landtag
Mitglied im Nordsächsischen Kreistag
PS: Leider konnten Sie am 20.06.2024 nicht an unserer Veranstaltung zum würdigen
Gedenken an die deutschen Vertriebenen, am Denkmal in Torgau, teilnehmen.
Der anlageseitig verwiesene Filmbeitrag vermittelt Ihnen einen Eindruck vom Empfinden der
Teilnehmer im Hinblick auf das „zu Gedenkende“ und die Erwartungshaltung an die
politischen Verantwortungsträger. (s. Anl. 13)
(Den Umfang der Ausführungen und Anlagen sehen Sie mir bitte nach! – Vielleicht für Ihren
Urlaub gedacht…)