„Pflegekassen zahlen 2,2 Millionen Euro im Kreis“  –  TZ v. 03.08.2020

Wird Pflege zum Armutsrisiko?!

Die Auszahlung der Dankes-Pflegeprämien an das Pflegepersonal sowie auch die Zahlungen für Verlustausgleiche und Mehrausgaben in Corona-Zeiten ist eine selbstverständliche und längst überfällige Nachricht.

Fakt ist aber, dass diese Auszahlung nur ein „Tropfen auf den heißen Stein“ ist und nun schnellstens massive Strukturveränderungen im Pflegebereich angesagt sind.

Sachsen hat schon heute die älteste Bevölkerung in Deutschland und die Vergreisung nimmt zu und damit auch der weitere Anstieg der Pflegebedürftigkeit. Dieser Trend ist seit Jahren bekannt, doch hat die DCU es komplett verschlafen, ein Gesamtkonzept zu erstellen, wie dieser Bedarf gedeckt werden kann.

Weiterhin ist seit langem bekannt, dass 75% unserer pflegebedürftigen Bürger zu Hause gepflegt und versorgt werden wollen und das so lange wie möglich. Dieses selbstbestimmte Leben auch für unsere Senioren bedeutet natürlich einen hohen Einsatz der Familienangehörigen, der Familie insgesamt. Immerhin reduzieren die pflegenden Angehörigen oft ihren Erwerbsumfang und haben auch sonst finanzielle Aufwendungen, weil das Pflegegeld meist hinten und vorn nicht reicht.

Dieser Tatsache geschuldet, schlägt die AfD seit 2019 ein Landespflegegeld für die pflegenden Angehörigen vor. Wir sprechen uns für die Gleichstellung der Angehörigenpflege mit der Pflege durch soziale Einrichtungen aus.

Was passierte bisher durch die CDU geführte Regierung? Nichts! Wegducken und Aussitzen, das war schon immer die pflegepolitische Agenda der CDU.

Unsere klugen Bürger haben dies schon lange erkannt und die erste Quittung auch für dieses, neben vielen anderen Versagen, gab es für die CDU auch hier in Nordsachsen, bereits am 01.09.2019 und die 2. Quittung wird 2021 folgen.

Zurzeit müssen unsere Senioren im Durchschnitt 1436 Euro für einen Heimplatz aufbringen, wobei die Durchschnittsrente für Frauen bei 960 Euro und bei Männern im Schnitt bei 1200 Euro liegt. Wer kann das noch von seiner Rente bezahlen? Wen wundert es demnach noch, dass die Zahl der Empfänger von „Hilfe zur Pflege“, also von“ Sozialhilfe“, dramatisch steigt?  Von 2005 und 2015 um 27% und Prognosen zufolge wird diese Zahl bis 2030 im Freistaat nochmals um 28% ansteigen.

Damit ist Pflege bereits ein Armutsrisiko!

Gudrun Petzold

Mitglied im Sächsischen Landtag
Mitglied im Nordsächsischen Kreistag

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