MdL Petzold übt auch Kritik am geplanten Solarpark Arzberg
In Sachsen ist der Ausbau der Windkraftanlagen dieses Jahr fast zum Erliegen gekommen. Die Skepsis gegenüber dieser volatilen Energieform nimmt zudem auch in Nordsachsen spürbar zu. In Oschatz bereiten besonders die geplanten Windkraftanlagen am Käferberg vielen Bürgern Sorgen. Das hat sich spätestens am Abend des 11. September beim Informationsabend der Landtagsabgeordneten Gudrun Petzold (AfD) in Oschatz gezeigt. Der Veranstaltungsraum war gut gefüllt und die Diskussion entsprechend rege. Neben einem fachkundigen Juristen sprach auch der sächsische AfD-Generalsekretär und energiepolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag Jan Zwerg.
Dazu erklärt Petzold:
„Am Beispiel der volatilen und kaum energieeffizienten Windkraftanlagen zeigt sich die planwirtschaftliche Seite der aktuellen Energiepolitik besonders deutlich. Während die Grünen noch immer verbissen für die kaum effizienten Windkraftanlagen streiten, kritisiert die CDU scheinheiligerweise – aufgrund der allgemein wachsenden Skepsis – nun vermehrt diese Form der Energiegewinnung. Die AfD will jedoch im Gegensatz zur CDU kein Fähnchen im Wind sein. Unsere Partei wird sich als echte Bürgerpartei auch in Zukunft für die Belange der von Windkraftanlagen betroffenen Anwohner einsetzen. Wir brauchen keine ökologische Planwirtschaft, sondern vernunftgeleitete Energiepolitik unter Einbeziehung mehrerer Energieformen, darunter der bewährten Kernkraft! Windkraftanlagen sind dagegen nicht nur aus ästhetischer Sicht höchst problematisch. Sie führen oftmals auch zur Veränderung des Bodens, insbesondere des Grundwassers, zur Versiegelung der Fläche und zur Beeinträchtigung der Natur. Durch die Betonmasse im Fundament wird das Wachstum von Pflanzen gehemmt. Zu den wichtigsten Umwelteinwirkungen, die zudem von Windkraftanlagen ausgehen, gehören die teils empfindlichen Beeinträchtigungen durch Schall und Schatten.
Sowohl Windenergie als auch Solarenergie sind als volatile Energieträger witterungsabhängig und somit nicht als feste Planungsgröße zur täglichen Energiesicherstellung geeignet. Vor diesem Hintergrund ist auch der geplante Solarpark Deponie Arzberg, der rund 20.000 Quadratmeter umfassen soll, mit großer Skepsis zu betrachten. Ob Lockmittel wie die angekündigten Genossenschaftsanteile für Bürger die Nachteile der höchst volatilen Sonnenenergie und den enormen Flächenverlust ausgleichen, darf getrost bezweifelt werden.
Unsere Informationsveranstaltung am Freitag in Oschatz hat gezeigt, dass das Interesse der Bürger am Thema groß ist. Die AfD Nordsachsen wird deshalb nicht lockerlassen. Wir reichen Bürgerinitiativen auch zukünftig die Hand zur Zusammenarbeit und werden in absehbarer Zeit weitere Veranstaltungen durchführen. Dass die Altparteien kaum Interesse für die Sorgen und Nöte der Anwohner beim Käferberg haben, ist eine Schande.
Von juristischer Seite wurden am Freitag unter anderem die Genehmigungsvoraussetzungen gemäß Bundesemissionsschutzgesetz beleuchtet. Zudem wurde erörtert, ob das von der Errichtung einer Windkraftanlage betroffene Gebiet am Käferberg als Landschaftsschutzgebiet ausreichende Berücksichtigung erfährt. Hier spielt insbesondere die mögliche Bedrohung von Schutzgütern eine wesentliche Rolle.
Energiepolitik-Experte Zwerg beleuchtete das Thema Windkraftanlagen insbesondere aus technischer und politischer Sicht. So würden generell zahlreiche Anlagen nicht einmal die erforderliche Höhe zur optimalen Windnutzung erreichen. Zudem erweist sich die Speicherung von Energie hier nach wie vor als problematisch, da die herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus nicht für sehr große Energiemengen geeignet seien. Auch der so erforderliche, erhöhte Abbau von Lithium in Entwicklungsländern ist keineswegs umweltverträglich – die Probleme werden also nur ausgelagert.
Es müssen verschiedene Energieträger, darunter auch Kernenergie, sinnvoll kombiniert werden. Die neueste Generation der Reaktortechnik löst bereits bisherige Endlager- und Sicherheitsprobleme der Kernkraft zu großen Teilen. Die AfD Sachsen setzt sich deshalb auch für eine Rückkehr zur Kernkraft ein.“
Gudrun Petzold
Mitglied im Sächsischen Landtag
Mitglied im Nordsächsischen Kreistag